Projekt „Neue Sichtweisen – neue Einsichten“ der Evangelischen Stadtakademie Erlangen Kulturfonds Bayern 2015

Das ist der Titel eines Bild-Wortbandes, der im Herbst 2015 in Erlangen erschienen ist. Dabei geht es darum, die Kirchen samt ihren Kunstschätzen, die Gemeinden und die Dienste und Werke fotografisch in Szene zu setzen. Die Elemente dieser Inszenierungen werden in Verbindung gebracht mit religiösen, ethischen, Informations- und Orientierungsfragen von Menschen heute. Das Strukturprinzip ist ein Spaziergang, eine Reise durch das Dekanat auf der einen Seite, ein Spaziergang durch das eigene Leben auf der anderen Seite.

Ein professioneller Fotograf hat Kirchen und ihre Schätze in Szene gesetzt, und zwar immer in überraschender Perspektive, durch die das Betrachten selbst schon ein Suchen und Fragen ist. Zu diesen inhaltlichen Bildern kamen Portraits, Personenbilder. Fotografiert wurden Menschen aus Erlangen, die mit Fragen auf dem Weg sind – mal zufällig, mal bewusst. Daraus entstanden kleine Texte, eine Art Glaubenskurs in Tagebuchnotizen. 50 Bilder, dazu 50 Personen und 50 Fragen und Gespräche.

Das Projekt war dann doch wesentlich aufwändiger, als anfänglich erwartet. Intendiert war ja, dass es eine vielschichtige Auseinandersetzung auf unterschiedlichen Ebenen gibt:

  • die ästhetische Ebene: die Kunstwerke selber (es wurden über 60 Kunstwerke ausgewählt) und die Ebene der fotografischen Aufbereitung sowie der künstlerischen Inszenierung im Buch,
  • die Rezeptionsebene: Dazu gehören die Auswahl der verschiedenen Beobachter (passend oder gerade quer zu den Themen der Kunstwerke), Einführung in das Projekt (Mail, Telefon und Gespräche vor Ort) und die schriftliche Auseinandersetzung mit dem „Gesehenen“ (Erarbeiten eines kleinen Artikels, Redaktion, Gespräch, Endredaktion) und schließlich nochmals die Aufnahmen der Beobachter an den realen Orten der Kunstwerke,
  • die öffentliche Ebene: Von Anfang an war intendiert, Kunstwerke und Kommentare in die breite Öffentlichkeit zu bringen und die Öffentlichkeit hineinzunehmen auf den Weg bis zur Präsentation des Buches. Auch dies ist hervorragend gelungen. Im Rahmen des Sommerfestes von BildungEvangelisch konnten Vorabdrucke im Kontext der Ausstellung WortKunst ausgestellt werden, im Rahmen der evangelischen Woche unter dem Stichwort „Bild“ wurden dezentral Gottesdienste veranstaltet. Auf der Homepage des Dekanats Erlangen wurde ein Such- und Gewinnspiel initiiert, bei dem wöchentlich ein Kunstwerk im Bild erschienen ist mit der Frage, wo dieses zu finden sei. Und das bayerische Sonntagsblatt war so angetan von der Idee, dass seit Sommer 2015 wöchentlich ein Kunstwerk mit Kommentar im Vorabdruck erschienen ist.

Die Präsentation des Buches war der erste Schritt der Weiterarbeit – mit der Verbreitung des Buches soll die geplante An- und Verwendung des Buches in Gesprächskreisen und bei Führungen / Fahrten durch Stadt und Landkreis Erlangen beginnen.

Eine Fülle von Aktivitäten rund um das Projekt hat sich im Laufe der Zeit eingefügt.

Am Ende bleibt unser Fazit: Es war bis in die Finanzierung hinein ein sehr gelungenes Projekt, zu dem der bekannte Name „Kulturfonds Bayern“ viel beigetraten hat.

 

Januar 2016

 

Prof. Dr. Hans Jürgen Luibl