Ergebnisse der KMU 6 und ihre Bedeutung für das Dekanat Erlangen
Die Ergebnisse der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU 6) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zeichnen ein besorgniserregendes Bild: Kirchenbindung und Religiosität nehmen in Deutschland noch schneller ab als erwartet. Um die Bedeutung dieser Ergebnisse für das Dekanat Erlangen zu beleuchten und mögliche Handlungsoptionen zu diskutieren, veranstaltete BildungEvangelisch am 13. Mai 2024 einen Vortrag und Podiumsdiskussion mit Oberkirchenrat PD Dr. Georg Ratz.
In seinem Impulsvortrag stellte OKR Raatz zentrale Ergebnisse der KMU 6 vor, nicht ohne die Methodik der Studie kritisch zu hinterfragen. Der Rückgang der Kirchenmitgliedszahlen in Deutschland sind nicht so einfach zu stoppen, und Religiosität würde sich weiter ausdifferenzieren wie Herr Raatz betonte. Jedoch sei es wichtig festzuhalten, dass immer noch 20 Millionen Menschen in Deutschland einer Kirche angehören.
Die Studie weise zudem darauf hin, dass Erwartungen und Ansprüche der Kirchenmitglieder in Deutschland heute deutlich heterogener seien als früher. Diese Heterogenität müsse bei der Entwicklung neuer Angebote und Formate berücksichtigt werden, so Raatz. Die Kirche stehe heute im Wettbewerb mit einer Vielzahl von Freizeitangeboten und müsse sich daher als attraktiver Anbieter positionieren.
In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden die Ergebnisse der Kirchenmitgliedsschaftsuntersuchung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Als erste mögliche Schritte zur Bewältigung der Herausforderungen wurden genannt:
- Kirchliche Räume als Ressource wieder entdecken: Das Raumerleben und die Atmosphäre von Kirchenräumen sind auch für Menschen attraktiv, die ansonsten den Bezug zur Kirche verloren haben.
- Stärkung der Kirchenmusik: Kirchenmusik spricht viele Menschen auf affektiver Ebene an, und kann eine wichtige Rolle spielen, um Attraktivität und Akzeptanz kirchlicher Angebote zu steigern.
- Engagement für gesellschaftliche Themen: Die Kirche sollte sich aktiv für gesellschaftliche Themen einsetzen und ihre Stimme in der Öffentlichkeit Gehör verschaffen.